An diesem Angeltag war lange die schöne Natur die größte Freude bei fehlenden Bissen und damit auch Fischkontakten. Nach einigen Stunden kam dann aber an den Seerosen auf einen weedless angeboten Gummifisch ein schöner Biss und dieser hübsche Seerosen - Hecht.

Seerosen - Hecht aus der Spree beim Angeln mit Gummifisch

Jannik konnte diesen tollen Rapfen in der Tideelbe in Hamburg direkt am Hauptstrom auf einen Hardbait fangen. In der starken Strömung kämpfte der Fisch beherzt.

Rapfen der Tideelbe bei Hamburg beim Spinnfischen

Zum Urlauben weilte Jannik einige Tage auf La Gomera (Kanarische Inseln) und hatte natürlich auch einige Kunstköder und Ausrüstung zum Spinnfischen dabei. Nicht ganz einfach gestaltete sich der Fang der Meeresräuber, wobei Jannik am Ende des Urlaubs doch einige "Sierra", auch Atlantischer Bonito (Sarda sarda) genannt, fangen konnte. Ein Fisch wurde mit einem Popper überlistet, die meisten bissen dann aber auf flachlaufende Wobbler wie den Duo Beach Walker 120MD. Zahlreiche Nachläufer zeigten, dass die Bonito wählerisch bezüglich des Köders waren.

Atlantischer Bonito (Sarda sarda) beim Spinnfischen, Kanarische Inseln

Während unserer Reise überwiegend entlang der Küste der Süd- und Nordinsel Neuseelands war es immer mein Traum, einen Yellowtail Kingfish bzw. Yellowtail Amberjack (auch Gelbschwanzmakrele, Seriola lalandi usw.) zu fangen. Zwar überall in Neuseeland vorzufinden, ist das Angeln jedoch nur im Norden der Südinsel und entlang der Küste der Nordinsel sinnvoll. Bekanntes Top-Revier ist die Bay of Islands bzw. die Nordspitze Neuseelands (Northland). Vom Ufer aus fischend hatte ich in der Nähe von Picton (Südinsel) zwischenzeitlich einen gewaltigen Fisch gehakt, der munter Schnur von der Rolle riss, bis er ausschlitzte. Vermutlich war dies mein erster Kontakt zu einem Kingfish. In Whangamata hatte ich in den letzten Minuten einer Grundangeltour noch ein wenig im Mittelwasser gejiggt und wurde nach einem heftigen Anbiss durch eine 30-Meter Flucht überrascht, die die mittelschwere Salzwasserkombo nicht bremsen konnte. Der Fisch schlitzte aus, ziemlich sicher ein großer Kingfish. In Mangawhai Heads hatte ich dann beim Poppern vom Steg zwei Yellowtail Kingfish hinter dem Köder. Nach diesen Erfahrungen musste (!) ich also nun auch einen Kingfish fangen. Ich buchte eine nicht ganz billige Chartertour bei Captain Steve Butler an Bord der "Earl Grey II". Mit 30 Jahren Erfahrung stellte sich Steve als fantastischer Guide heraus. Früh morgens begann die Tour in Russel (Bay of Islands). Wir fingen Köderfische und fuhren an die Riffe am offenen Meer. Auf ca. 30 Metern Wassertiefe kamen auf dem Echolot große Fischschwärme ins Bild. Wir ankerten und fischten mit live bait (lebenden Köderfischen). Innerhalb kurzer Zeit hatten ich und meiner drei Mitangler einen Kingfish im Drill. Ich konnte nach "Turbodrill" ein kleineres Exemplar landen und wurde fotografiert. Was danach geschah, werde ich nie wieder vergessen, denn scheinbar hatten wir einen Großteil der örtlichen Haie angelockt. Die drei anderen Kingfish wurden samt Montage (80lbs Hauptschnur, 120lbs Vorfach) abgebissen. Drei Stellenwechsel und ca. 15 teils große abgefressene Kingfish später war mein Yellowtail Amberjack bzw. Kingfish der einzige, der an diesem außergewöhnlichen und teils auch frustrierenden Angeltag gefangen werden konnte.

Yellowtail Kingfish / Amberjack aus Neuseeland, Bay of Islands

Nach sehr schönen Wochen auf der Südinsel Neuseelands hielten wir uns in der Nähe von Picton auf, um tags darauf die Fähre auf die Nordinsel zu nehmen. In der Nähe von Picton fischte ich von einer Landzunge aus auf Kahawai (Australian salmon, Arripis trutta). Bereits zuvor hatte ich gut gefangen mit dem Duo Ryuki Spearhead 110S SW and dem Illex Slow Lazy Jig in 40g in natürlichem, silbernem Dekor. Mit dem Wobbler konnte ich an diesem Tag nicht weit genug werfen bei Gegenwind, aber der schnell geführte Illex Slow Jig brachte Bisse. Interessanterweise brachte das Durchsacken lassen nicht viel, die schnelle Präsentation war erfolgreich. Am Ende der kurzen Angeltour konnte ich noch einen wirklich sehr schönen Kahawai landen.

Kahawai (Arripis trutta) beim Spinnangeln, Picton, Neuseeland

Auf der Südinsel Neuseelands fischte ich teils in herrlichen Flüssen und Seen auf Forellen, lediglich schien es unmöglich zu sein, eine Salmonide an den Haken zu bekommen. Viele Stunden zum Beispiel am Lake Hawea mit vielen Stichen durch Horden von Sandfliegen gingen ins Land mit lediglich Fehlbissen und Aussteigern. Vom Boot wurde gefangen, scheinbar waren die Fische im Sommer überwiegend zu weit draußen. Derart gebeutelt freute ich mich unheimlich, als beim Spinnangeln auf der Nordinsel entlang des Rangitikei River nun endlich eine schöne Regenbogenforelle gefangen werden konnte. Der Fluss war voller treibender Algen, sodass der Spinnköder nach 2-5 Metern im Wasser verkrautet war. Ein bisschen Glück gehörte also dazu, dass der Duo Spearhead Ryuki 45S - Wobbler dann doch genau auf eine sehr schöne Forelle traf.

Regenbogenforelle aus Neuseeland, Rangitikei River

Die Reise entlang der Küste der Coromandel-Halbinsel in Neuseeland war nicht nur landschaftlich sehr schön, auch gelangen mir hier mehr Fänge als anderswo. Zwischenzeitlich übernachteten wir in der Nähe des Kauaeranga River. Die knappe Zeit nutzte ich für ein paar Würfe und wurde belohnt. Mit einem kleinen selbst gebauten Spinner konnte ich in kurzer Zeit acht Bisse provozieren und immerhin vier Fische haken, von denen zwei gelandet wurden. Der kleine Bach beherbergte eine gute Anzahl nicht besonders großer, aber sehr schöner, wilder Regenbogenforellen (rainbow trout).

Regenbogenforelle beim Spinnfischen, Neuseeland - Coromandel

Beim Uferangeln in Whangamata (Coromandel, Neuseeland) wurde mir schnell klar, dass größere Fische als 20 cm kaum zu fangen zu sein würden, auf jeden Fall zu den aktuellen Bedingungen dort. Eine Ausnahme stellten Felsen dar, denn beim "rock fishing" an geeigneten Orten konnte man durchaus Kingfish und Snapper fangen. Da dies jedoch nicht erreichbar für mich war, entschied ich mich mit "Te Ra Charters" und Skipper Chris Jones vor die Küste zu fahren. Dort angekommen, fischten wir mit einigen weiteren Anglern auf ca. 30 Metern Tiefe bei liegendem Anker. Je länger die Gruppe am Grund Tintenfisch- und Fischstückchen präsentierte, desto mehr Fische kamen zusammen, sodass die Angelei irgendwann richtig "Fahrt" aufnahm. Neben einigen Snappern gelang mir der Fang eines Tarakihi (Nemadactylus macropterus), eines sehr wohlschmeckenden und deshalb auch überfischten Grundfischs. Insgesamt wurden den Tag über nur einige wenige Tarakihi überlistet.

Tarakihi (Nemadactylus macropterus) beim Angeln in Neuseeland - Coromandel

Wir besuchten die schöne Coromandel-Halbinsel. Im Ort Whangamata versuchte ich am frühen Morgen vom Hafenanleger aus etwas zu fangen. Schnell wurde klar, dass sich im flachen ufernahen Wasser nur kleine Fische aufhielten, die ich mit kleinen Blinkern und einem Sabiki Rig auch zuverlässig fangen konnte. Spontan schloss ich mich daher bei "Te Ra Charters" einer Hochsee-Angeltour an. Für wenig Geld ging es mit einigen anderen Anglern vor die Küste. Kapitän Chris Jones suchte mit dem Echolot einen geeigneten Angelplatz und wir ankerten wenig später auf ca. 30 Meter Wassertiefe. Mit Grundblei und Tintenfischstreifen fischten wir auf Snapper (Pagrus auratus). Es dauerte nicht lang, bis wir die ersten Australasian Snapper landen konnten, wobei es sich um eher kleinere Exemplare handelte (Foto). Nachdem ich keine Natürköder mehr hatte, zupfte ich nach vorheriger Instruktion durch den Kapitän etwa 1/3 der Wassersäule vom Grund aus einen kleinen Blinker und hoffte auf einen Kingfish. Nach etwa 20 Minuten hatte ich dann vermutlich einen großen Yellowtail Kingfish zum Anbiss verleitet, der jedoch nach kurzem Drill mit schreiender fast geschlossener Bremse ausschlitzte. Snapper konnte ich im Verlauf der Reise noch an verschiedenen Orten vom Ufer aus fangen, allerdings ausschließlich auf Tintenfisch an der Grundmontage und stets untermaßige Fische. Obwohl mehrfach so gelesen, fing ich keine Snapper beim Angeln mit Gummifischen, was vermutlich eher an der Größe der vom Ufer erreichbaren Australasian Snapper lag.

Australasian Snapper (Pagrus auratus) mit Te Ra Charters

Unsere Reise führte uns zwischenzeitlich an die Spitze der Nordinsel Neuseelands, an das Cape Reinga. Wir übernachteten wenige Kilometer entfernt an der Tapotupotu Bay bzw. dem dortigen Campground. Links und rechts des wunderschönen Strandes liefen Felsen ins Meer. Von dort versuchte ich morgens einen Kingfish mit einem Popper zu fangen, was jedoch nicht gelang. Einheimische fischten mit Köderfischen an einer Art Carolina-Rig, was mich dazu bewog, auf einen silbernen kleinen Wobbler umzustellen. Mit dem Spearhead Ryuki 110S SW (Mullet) brauchte es dann noch zwei Würfe, bis ich meinen größten Kahawai haken und fangen konnte. Kurz danach musste ich aufgrund der fortschreitenden Flut die Felsen leider verlassen. Der Kahawai (Australian salmon, Arripis trutta) ist ein sehr wohlschmeckender Fisch, der unsere Speisekarte während der Reise einige Male bereichert hat.

Kahawai (Australian salmon) Cape Reinga / Tapotupotu Bay

Ich befischte im Januar 2020 den Lake Ianthe, der an der Westküste der Südinsel Neuseelands als besonders malerisch galt. Die in allen Büchern hochgelobte Idylle wurde jedoch geschmälert durch massenhaft Wasserpest, die den Ufersaum weitgehend zugewachsen hatte. Die Pflanze wurde Jahre zuvor in Neuseeland eingeschleppt und hatte sich dort mittlerweile stark ausgedehnt. Vom einem Steg aus konnte ich zumindest einigermaßen krautfrei fischen, staunte aber nicht schlecht über zahllose "Goldfische" im Wasser. Zu meiner Verwunderung bissen sie auf einen kleinen Duo Spearhead Ryuki 45S Wobbler. Es handelte sich um eine eingeschleppte goldene Form der allseits bekannten Rotfeder, teils in stattlichen Größen bis geschätzt 1kg. Der Schaden für das Gewässer war jedoch enorm, anglerisch war der Lake Ianthe meines Erachtens nicht mehr als malerisches Gewässer einzuschätzen.

Eingeschleppte goldene Rotfeder (golden rudd) aus Neuseeland

Schon Silvester war meine Vorfreude auf das bevorstehende Neujahrsanfischen an der Spree riesig. Am 01.01.2020 waren Erik und ich dann einige Stunden auf dem Wasser und mühten uns redlich ab, einen Fisch zu überlisten. Im Sonnenuntergang biss dann "auf den letzten Drücker" noch ein kleiner Hecht an. Meine Begeisterung über diesen, wenn auch kleinen Fang, war aber riesengroß.

Kleiner Hecht beim Neujahrsfischen in der Spree