Der Tropen-Angelausflug auf die Malediven war begleitet von dem Wunsch, den ein oder anderen besonderen Tropen-Raubfisch zu fangen. Ich wollte unbedingt einen Thunfisch und eine Giant trevally fangen. Den Giant trevally (Caranx ignobilis) bekam ich an sechs Angeltagen genau ein einziges Mal an die Angel, es war dieses schöne Exemplar von ca. 10 kg. Ich fischte einen 15 cm Jerkbait mit durchgehender Stahlachse entlang der Riffkante, als der Biss kam. Nahe der Oberfläche sah ich den Biss gut, die Größe des Wasserschwalls gab schon einen guten Vorgeschmack auf die Größe des Raubfisches. Ein paar Nachläufer und Fehlbisse rundeten die Angeltour ab.

Giant trevally (Caranx ignobilis) beim Angeln auf den Malediven

Ein Angelausflug führte Marco, Jannik und mich auf die Malediven, genauer gesagt auf die Insel Gaafaru. Unser erster Angeltag auf dem Boot von "Mariana fishing charters" mit ein bis zwei Guides an Bord, brachte am Riff bzw. im Flachwasser wenig Fische. Das Jiggen in der Nacht blieb jedoch nicht erfolglos. Ganz in der Nähe hatte ein Handleinen-Fischkutter mit Fischchen gefüttert und die Thunfische waren aktiv geworden. Wir hielten uns in der Nähe auf und hofften auf den Thunfischschwarm zu treffen bzw. die Thunfische auf uns, immerhin waren diese ja um ein Mehrfaches schneller als wir. In mehr als 100 Metern Tiefe biss beim Jiggen auf einen Nomad Streaker - Jig dieser Gelbflossenthunfisch (yellowfin tuna, Thunnus albacares) an. Überrascht war ich, dass der Haken im Maul des Thunfischs während des Drills "gearbeitet" hatte, sehr lose hing und bald nach dem Heben des Fisches ins Boot dann auch herausfiel.

Gelbflossenthunfisch (yellowfin tuna) beim Jiggen

Besonders abwechselungsreich war das Angeln am Riff. Mit eher kleineren Ködern konnte man sehr schön die Kante abwerfen, die sich vom tiefen Wasser zu den Korallenriffen abzeichnete. Immer, wenn wir jagenden Möwen sahen, beeilten wir uns sehr, denn der Fang eines Raubfischs war fast garantiert, wenn man in die jagenden Raubfische werfen konnte. Marco fing bei eben so einer Situation einen schönen Yellowlip Emperor (Lethrinus xanthochilus).

Yellowlip Emperor (Lethrinus xanthochilus) beim Angeln am Riff - Malediven

Das Angeln auf den Malediven war abwechselungsreich und eine Vielzahl von Fischen biss an. Beim Angeln am Riff versuchte ich einen Wurf mit einem ca. 10 cm langen schlanken Wobbler deutlich hinter der Kante im tiefen Wasser und nutzte die Bewegung des Bootes, den Köder tief und schnell zu führen. Ein kräftiger Anbiss war das Resultat und wenig später konnte ich diesen schönen, kleinen dogtooth tuna (Gymnosarda unicolor) landen. Einen dogtooth tuna hatte ich grundsätzlich direkt am Riff nicht erwartet, aber ließ mich gerne eines Besseren belehren. Jannik fing im Laufe der Angelreise auf einen Jerkbait noch einen zweiten dogtooth tuna, ebenso am Riff.

Dogtooth tuna (Gymnosarda unicolor) am Riff - Malediven

Bei Angeln offshore bei 2000 Metern Wassertiefe auf dem Malediven, konnten wir zunächst an der Oberfläche einige Goldmakrelen (Mahi Mahi) fangen. Nachdem an der Oberfläche keine Aktivität mehr war, wechselten wir zum Jigging über und fischten auf 60-150 Metern Tiefe mit Speedjigs. Nach wenigen Wiederholungen (Jiggen, dann wieder Ablassen) wurde mein Jig abgebissen, das 80 lbs Monovorfach wurde sauber getrennt und ich merkte davon nur ein kleines "Zupfen". Neu ausgestattet mit 200 lbs Stahldraht vor dem Köder ging der nächste Jig auf Tauchfahrt und wenig später kam noch ein Biss, ohne dass der Fische sich sofort wieder befreien konnte. Dieser tolle Wahoo (Acanthocybium solandri) konnte nach kurzem, intensivem Kampf gelandet werden. Bis zuletzt plagte mich die Sorge über Haiattacken auf den Wahoo, dies blieb aber aus, während Jannik kurz zuvor einen Mahi Mahi samt Köder an einen Hai verloren hatte.

Wahoo (Acanthocybium solandri) offshore auf Jig -  Malediven

Die Guides von "Marina fishing charters" auf Gaafaru, Malediven, gaben wirklich alles, um uns möglichst viele Bisse und Fische zu ermöglichen. An einem sehr ruhigen Tag fuhren wir aus dem Schutz der Inseln zu einer offshore gelegenen künstilichen Schwimmhilfe über 2000 Metern Wassertiefe. Um die Schwimmkörper war reichlich Fischaktivität und auf Popper und Stickbaits fingen wir rasch einige Goldmakrelen (Mahi Mahi, Coryphaena hippurus). Eine der Mahi Mahi wurde uns, zurück an Land, als ausgesprochen leckeres Sashimi serviert.

Goldmakrele (Mahi Mahi, Coryphaena hippurus) offshore auf dem Malediven

Die meisten Fische beim Angeln auf den Malediven mit Unterstützung von "Mariana fishing charters" auf Gaafaru-Island gab es beim Angeln an der Riffkante. Bei diesem schönen Two-spot Red Snapper (Lutjanus bohar) sahen wir jagende Vögel (im Hintergrund zu sehen) und fuhren rasch mit dem Boot an. Direkt gab es die ersten Bisse. Marco konnte dann diesen tollen Red Snapper landen.

Two-spot Red Snapper (Lutjanus bohar) am Riff unter jagenden Vögeln - Malediven

Wir fischten auf den Malediven auf Raubfische mit "light tackle" und Ruten bis ca. 100 g Wurfgewicht sowie dem weitaus schwereren Gerät auf Giant trevally (Rute PE 8) und allerlei Raubfische beim Jiggen (PE 4-6). Beim "leichten" Angeln am Korallenriff bzw. an der Kante in das Tiefe Wasser mit kleineren Wobblern um 10 cm konnten wir zahlreiche verschiedene Raubfische überlisten. Darunter war dieser sehr schöne Yellow-edged lyretail (yellowedge coronation trout, Variola louti) in einer stattlichen Größe. Vom Yellow-edged lyretail konnten wir über die Tage ein gutes Dutzend überlisten, der größte Fisch ist auf diesem Foto zu sehen.

Yellow-edged lyretail (yellowedge coronation trout, Variola louti) beim Angeln - Malediven

Wir angelten auf den Malediven viel im Flachwasser, an den Kanten des Korallenriffs. Über die Angeltage konnten wir auch ein paar Bluefin trevally (Caranx melampygus) fangen, aber meist waren es kleinere Exemplare. Kurz vor Ende der Angeltour konnte ich dann noch einen wirklich stattlichen Bluefin trevally auf einen ca. 10 cm langen schlanken Wobbler fangen. Nahezu alle Drillinge des Köders waren zum Zeitpunkt der Landung aufgebogen. Danach musste der Köder in Reparatur und ein Set neue Haken bekommen.

Bluefin trevally (Caranx melampygus) beim Angeln am Riff

Wir verbrachten sehr abwechselungsreiche Angeltage auf den Malediven und konnten zahlreiche verschiedene (meist nicht besonders große) Rifffische fangen, aber auch Giant trevally. "Marina fishing charters" auf Gaafaru, Malediven, brachte uns an einem ruhigen Tag zu offshore-gelegenen verankerten Schwimmkörpern über nahezu 2000 Metern Wassertiefe, an denen einige Mahi Mahi raubten. Mit einem recht großen Popper bekam Jannik schnell die Aufmerksamkeit der Tropenräuber und fing mehrere Goldmakrelen, u.a. diese hier.

Goldmakrele (Mahi Mahi, Coryphaena hippurus) auf Popper

Einer der Hauptgründe, die lange Reise bis auf die Malediven zu unternehmen, war der Wunsch, einen der kampfstärksten Fische überhaupt zu fangen, den Giant trevally. Keiner von uns hatte bisher einen Caranx ignobilis (auch GT, Giant trevally usw.) fangen können. Die Bilanz von sechs Angeltagen war schlussendlich, dass alle drei Angler jeweils einen Giant trevally (Caranx ignobilis) landen durften, wobei Jannik sich mit dem Fang am meisten Zeit ließ, nämlich bis 30 Minuten vor Ende der Angeltour am letzten Tag. Die Guides von "Marina fishing charters" von Gaafaru Island zeigten tatsächlich bis zur letzten Angelminute, dass Ihnen der Erfolg der Angelkunden sehr wichtig ist und fischten auch am letzten Tag bis in die Dunkelheit. Jannik konnte dann endlich im Sonnnenuntergang diesen schönen Giant trevally haken, ausdrillen und landen.

Giant trevally (Caranx ignobilis) beim Angeln im Sonnenuntergang

Es war der Abend des letzten Angeltages. Jannik und Marco versuchten mit aller Entschlossenheit noch einen Giant trevally zu fangen, während ich nach der Landung eines ganz ordentliches Exemplars zwei Tage zuvor auch anderen Fischen gegenüber aufgeschlossen war. Ich fischte "light tackle" mit einem schlanken 12 cm Wobbler und warf die Riffkanten ab. Ein heftiger Biss und eine beeindruckene Flucht folgten. Die Quantum Cabo 50 Rolle war ziemlich an ihrer Belastungsgrenze, hielt aber. So konnte ich noch einen sehr schönen Gelbflossenthunfisch (yellowfin tuna, Thunnus albacares) landen und damit den Angeltag abrunden.

Gelbflossenthunfisch (yellowfin tuna) auf light tackle, Sonnenuntergang