Unsere Angelreise an den Caspestausee hatte in den ersten Angeltagen reichlich Zander gebracht. Wir wunderten uns jedoch, dass wir die reichlich vorhandenen Barsche überhaupt nicht fingen. Bei unserem letzten Angelurlaub an diesem Gewässer hatten wir im Schnitt 10 Barsche pro Angeltag gelandet, davon mindestens drei deutlich über 40 cm. Dieses Mal war es jedoch kaum möglich die Fische zum Anbiss zu verleiten. Am vorletzten Tag konnten wir einen Unterwasserberg finden, auf dessen Spitze einige Barsche standen. Unter anderem dieser schöne Barsch fiel auf ein Krabbenimitat herein, jedoch blieben die sagenumwogenen "Dickbarsche" des Embalse in ihren Verstecken. Schade.

Flussbarsch (Barsch) beim Angeln am Caspestausee - Embalse de Mequinenza

Noch einigen Erfolgen, zwischenzeitlich aber auch Misserfolgen beim Angeln an der Elbe, zog es mich nun erneut an den großen Strom bei Hamburg. Zusammen mit einem Angelfreund befischten wir vor allem Stellen, an denen das Wasser in irgend einer Form verwirbelt wurde, beispielsweise Kanal- und Hafeneinmündungen. Wir mussten warten, bis der Tidenstand der Elbe bereits einige Zeit gefallen war, um auf den Steinpackungen fischen zu können. Erfahrungsgemäß sind die Zander und Barsche in der gezeitenabhängigen Elbe meist nicht weit draussen zu finden, sondern in der Nähe der Steine. Dort zu Angeln bedeutet jedoch auch eine hohe Gefahr für Hänger, was allerdings für einen schönen Fisch in Kauf genommen werden sollte. Unsere Strategie, die Steinpackungen und deren Übergang zum Flussbett hin abzufischen, brachte uns einige kleinere Zander sowie mir diesen tollen Barsch.

Barsch aus der Elbe bei Hamburg beim Angeln mit Kunstköder an der Steinpackung

Eine kurzfristig entschiedene Angeltour führte Marco an einen See, an dem er zuvor nur selten geangelt hatte. Der starke Bewuchs am Ufer sowie das nicht allzu tiefe und recht warme Wasser mussten bei der Köder- und Zielfischwahl beachtet werden. Marco wollte es an diesem Tag auf Barsche probieren und montierte einen kleinen Gummifisch der Marke Keitech. Recht schnell konnte er einen ersten kleineren Barsch fangen, dabei blieb es dann aber auch für eine Weile. Gegen Abend hatte er dann größeren Erfolg und ein besserer Barsch (siehe Foto) schnappte seinen Easy Shiner Gummifisch.

Großer Barsch (Perca fluviatilis) beim Angeln in einem See mit Keitech Easy Shiner Gummifisch

Marco konnte mit seinem Köder des Tages, dem Imakatsu Shad Is Wasp 50SP, einige tolle Fische fangen. In den Buhnenfeldern der Weser zog der flachlaufende Twitchbait die Aufmerksamkeit fast aller vorkommenden Räuber und nicht-Räuber auf sich. Neben einem Hecht und einem Döbel schnappte sich schließlich auch der eigentliche Zielfisch der gemeinsamen Angeltour den Köder. Mitten in der Buhne, dort wo wir die tiefste Stelle vermuteten, stieg der hier fotografierte 35 cm lange Barsch ein.

Angeln an der Weser mir Erfolg. Barsch auf Imakatsu Wasp 50SP

Der vierte Angeltag brachte Thomas und mir weitere gute Zander aus dem Embalse de Mequinenza. Wir fischten jeden Tag an neuen Stellen und setzten Gummifische unterschiedlicher Größe, Farbe und Aktion ein. Bei hoher Sonneneinstrahlung hängten wir eher natürlich gefärbte, bei Bedeckung sowie bei Sonnenauf- und untergang häufig fluofarbene Köder an unsere Snaps. Ein 0,28er Fluocarbonvorfach schütze die dünne Geflochtene vor dem Abrieb der vielen Steinkanten. Den Scheucheffekt der gefärbten Hauptschnur im trüben Wasser schätzten wir dagegen als eher gering ein. War nach dem ganzen Experimentieren erst einmal der richtige Gummifisch gefunden, konnte man oft mehrere Zander an einem Spot fangen. Wir probierten auch andere Techniken als das Jiggen aus und fischten erfolgreich vertikal und mit Texas- sowie Carolinarig. Mir brachte das C-Rig mit daran befestigtem Gummiwurm unter anderem einen kapitalen Schuppenkarpfen, der den Wurm einfach zu lecker fand, um ihn vorbeihüpfen zu lassen. Am Abend konnten wir eine Gruppe französischer Angler beobachten, die mit Köderfischen am Drachkovitch-System fischten. Sie fingen außerordentlich gut, auf jeden Fall in der halben Stunde, die sie in Sichtweite waren. Da Thomas und ich aber lieber mit künstlichen Ködern fischten, blieben wir bei unseren Baits. Das Gummifische auch viele Fische brachten, zeigte der weitere Verlauf des Abends. Auf einen gejiggten 9,5 cm Slottershad bekam ich einen schönen Biss, der einen Augenblick später erfolgreich mit einem Anhieb beantwortet war. Eigentlich war ich mir sicher einen weiteren Zander gehakt zu haben, plötzlich zeigte sich jedoch ein kugelrunder Barsch vor mir an der Wasseroberfläche. Hoffend und bangend, den Gestreiften nicht zu verlieren, griff ich nach der Unterlippe des Fischs, die Handlandung gelang. Ich hielt einen 38 cm langen Flussbarsch (Perca fluviatilis), kugelrund und mit makellosen Flossen in der Hand. Überglücklich setzte ich die Angeltour fort, immerhin waren da ja noch mehr hungrige Fische.

38cm Flussbarsch (Perca fluviatilis) aus dem Embalse de Mequinenza

Thomas und sein Vater fischten zusammen in Spanien. Mit diesem tollen Gestreiften jenseits der 40cm Marke setze Thomas seine Erfolgsstrecke fort. Interessant war, dass vor allem mittlere und große Barsche an den Haken gingen, während die kleineren Exemplare nicht gefangen wurden. Möglicherweise war dies der Köderwahl geschuldet, die für den Zanderfang zusammengestellt war, vielleicht lag dies aber auch an der Population im Caspe Stausee. Nichts desto trotz konnten sich die beiden Angler nicht über das beschweren, was den deutschen Barschangler so häufig nervt: Schniepelbarsche auf laufenden Band und bei den großen Barschen Fehlanzeige.

Dicker 46cm Barsch beim Angeln im Embalse de Mequinenza

Thomas war mit seinem Vater für ein Wochenende am Caspe Stausee in Spanien, um dort den einheimischen Raubfischen nachzustellen. Bereits zu Beginn der Angeltour konnten die beiden Angler gute Erfolge verbuchen. Neben einigen Zandern wurden gelegentlich auch Barsche gefangen - und was für welche! Etliche Gestreifte von über 40cm, bis max. 46cm konnten gelandet werden. Der Barsch im Angelbild ist mit 40+ cm und einem guten Ernährungszustand ein echter Hingucker. Als Köder dienten die selben Baits, die auch zum Zanderangeln verwendet wurden, meistens waren dies schlanke Gummifische um 10cm Länge.

Ein richtig guter Barsch aus dem Embalse de Mequinenza

Zusammen mit Marco fischte ich von Sonnenaufgang bis in den späten Abend an der Weser (Niedersachsen) auf Raubfische. Nach einzelnen Fängen auf Gummifisch, konnte ich mehr Bisse mit Twitchbait-Wobblern erreichen. Knapp unter der Oberfläche geführt, wurde der Kunstköder heftig attackiert. Die scharfen Haken fassten in den meisten Fällen sehr gut und es gab nur wenige "Aussteiger".

Schöner Barsch auf Megabass Trick Darter X-80 aus der Weser

Marco und ich fischten zusammen einen Tag lang die Weser ab. Marco fischte mit einem 9cm langen Gummifisch an einer neuen Stelle, als er die ersten Bisse bekam. Es zeigte sich allerdings, dass viele Würfe nötig waren, um "Fischkontakt" herzustellen. Nach dem Wechsel auf einen flachlaufenden Wobbler (Lucky Craft Pointer 78SP), konnte Marco sein Ergebnis schnell verbessern und erhielt wesentlich mehr Bisse als zuvor.

Schöner Flussbarsch beim Angeln an der Weser

Zusammen mit Marco fischte ich einen Tag an der Weser. Gegen Abend nahm die Bissfrequenz an der Weser stark ab. Viele Würfe blieben ohne Fisch und ich wusste nicht so recht, welche Köderführung nun überhaupt noch sinnvoll sein konnte. Ich probierte, den Squirrel 61SP Wobbler von Illex mit dem Strom treiben zu lassen und nur gelegentlich "anzutwitchen" (anzuzupfen). Beim zweiten Versuch kam ein guter Einschlag und kurz darauf konnte ich diesen schönen Barsch landen. Am Ende des Angeltages hatte ich, ohne mit einem solchen Erfolg auch nur ansatzweise zu rechnen, weit über 40 Barsche fangen können.

40cm langer Moppelbarsch auf Illex Squirrel 61SP aus der Weser

Zusammen mit Marco war ich an diesem Frühlingstag am Nesthauser See um ein paar Barsche am feinen Gerät zu fangen. Bei Marco klappte das gut und er erwischte in der Dämmerung eine echte "Kirsche", einen dicken Barsch. Dieser dicke Barsch von knapp 36 cm entschädigte uns endgültig für die bis dahin recht zähe Session in Paderborn.

Dämmerungs-Barsch beim Angeln im Nesthauser See

Heute gelang mir am Nethestausee eine feine Kurzsession auf Raubfische. Ich war am Abend auf Barsche aus und Richtung Nacht sollte ein Zander hängen bleiben, eigentlich. Am späten Nachmittag fischte ich eine Zeit mit Twitchbaits. Während der Suspendphase des Cormoran Du-Co Diver knallte ein toller Barsch auf den Wobbler. Knapp 40cm lang und ein dicker Barsch-brocken für den Nethestausee. Da war noch was: Über einer Steinpackung kam ein fieser "Festhalter" Biss, den ich mit einem Anhieb parierte. Der Fisch (nach Größe und Bissspuren ein Zander) setzte sich in Bewegung und schüttelte sich heftig. Nach ein paar Sekunden war der Drill beendet, der Gummifisch abgeschüttelt und ich schlecht gelaunt. Mein Freund, wir sehen uns wieder!

Guter Barsch auf Twitchbait aus dem Nethestausee